«Der süße Ton» – Wir schwelgen, ja, wir schwelgen!

9. Januar 2020

Konzert mit Musik von Johann Rosenmüller und Johann Schelle am 4. Januar

Mit großem Staunen lauschten die Leipziger nicht nur am 25.12.1649 der Musik Johann Rosenmüllers. Damals waren wohl keine unmittelbaren Reaktionen der Zuhörer bezeugt. Am 4. Januar 2020 hingegen gab es unmittelbare Begeisterung während des Konzertes und auch nach der Aufführung. Die wunderbaren Aufnahmen von Gert Mothes geben einen schönen Einblick in die Proben- und Konzertatmosphäre.

Für die Mitwirkenden begann die Freude bereits in den Proben am 3. Januar. Mit einer Fülle an Bildern und Kontexten führte Gregor Meyer alle Ensembles zusammen und verwob sie in gemeinsamem Wohlklang.

So musizierten Laien und Profimusiker in mindestens drei Generationen Werke von Johann Rosenmüller und Johann Schelle, die selbst in ihrer Heimatstadt Leipzig kaum zu hören sind. Das wunderbare Ensemble 1684 aus Musikern, die sich der Barockmusik verschrieben haben. Der semiprofessionelle Kammerchor Canzonetta, die Singschule St. Thomas mit ihrer Großen Kurrende, sowie der Kantorei und die Thomaneranwärter Klasse drei der Grundschule forum thomanum legten eine ganz frische und eigene Klangfarbe in diesen wunderbaren Konzertabend. Unsere Thomaneranwärter hatten die ehrenvolle Aufgabe in Johann Schelles „Also hat Gott die Welt geliebet“ solistisch in Erscheinung zu treten.

Mittelpunkt des Konzertes war Rosenmüllers Monumentalwerk „Entsetze dich, Natur“, welches am 25. Dezember 1649 in der Paulinerkirche Leipzig uraufgeführt wurde. Nebenbei stieß Rosenmüller mit diesem Werk – und überhaupt mit seiner Kirchenmusik – eine Entwicklung an, die 75 Jahre später in Johann Sebastian Bachs Kantaten seine Vollendung finden sollte.